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Selektion: Die Selektion in der Evolutionstheorie ist der Prozess, durch den Organismen mit vorteilhaften Merkmalen mit größerer Wahrscheinlichkeit überleben und sich fortpflanzen und diese Merkmale an ihre Nachkommen weitergeben. Dieser Prozess führt im Laufe der Zeit zu Veränderungen in der Population. Siehe auch Evolution, Darwinismus, Mutation, Fitness, Überleben._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Alfred Russell Wallace über Selektion – Lexikon der Argumente
Gould I 52 Selektion/Wallace/Gould: In England gab es eine kleine Gruppe von rigiden Selektionisten, "Darwinisten"; ihr Anführer war Wallace. Sie schrieben jeglichen Wandel der Selektion zu. Sie gaben der Selektion einen quasi zentralgöttlichen Stellenwert, was Darwin als überzeugter Pluralist nicht dulden konnte. >Evolution, >Ch. Darwin. >Darwinismus. I 53 Selektion/Darwin: Darwin schlug zwei Arten sexueller Selektion vor: a) Konkurrenz unter männlichen Artgenossen um Zugang zu Weibchen, und b) eine Auswahl, die von den Weibchen selbst vorgenommen wird. I 54 WallaceVsSexuelle Selektion: sie legt insgesamt zu viel Wert auf das "Wollen" von Tieren, sie legt auf Merkmale Wert, die für eine gut funktionierende Maschine eher hinderlich sind.(1) GouldVsWallace: Wallace, der eine übertriebene Vorstellung von der Wirksamkeit der Selektion hatte, machte aber abrupt vor dem Gehirn halt. Er argumentierte, unsere Sittlichkeit und unser Intellekt können nicht Produkt der natürlichen Selektion sein. Da sie aber der einzige Weg zur Ausbildung von Formen ist, muss ein göttliches Wesen eingegriffen haben. Man nennt das heute absurderweise "Neo-Darwinismus"; eine Geisteshaltung, die dem rigiden Selektionismus von Wallace viel näher steht als Darwin. I 56 Wallace glaubte wirklich, dass alle Menschen bei Geburt die gleichen geistigen Fähigkeiten besitzen. Er argumentierte, das Gehirn sei viel zu groß, als das es in primitiven Gesellschaften entstanden sein könnte. Er zieht den Schluss, dass eine "höhere Intelligenz" die Entwicklung gelenkt hat. (Natürliche Theologie). >Intelligenz/Wallace, >Intelligenz. GouldVsWallace: Das übertriebene Insistieren auf der Evolution bringt solche Schlüsse hervor: wenn jeder Teil jedes Lebewesens nur zu seiner unmittelbaren Verwendung ausgebildet wird, dann kann Wallace nicht widersprochen werden. >Evolution. ZweckGouldVsWallace: Das allzu starre Insistieren auf der Selektion stellt die wissenschaftliche Version des Mythos von der natürlichen Harmonie im späten 19. Jahrhunderts dar. Ihm zufolge steht alles zum Besten in der besten aller möglichen Welten (bzw. alle Strukturen sind genau für einen bestimmten Zweck entworfen). >Mögliche Welten, vgl. >G.W. Leibniz. I 60 Bsp Dr. Pangloss, Voltaire, Candide: Die Welt ist nicht notwendig gut, doch sie ist die beste, die wir die wir nur haben können. "Die Dinge können nicht anders sein, als sie nun eben sind. Alles ist zum besten Zweck geschaffen. Unsere Nasen wurden geschaffen, um Brillen zu tragen, also tragen wir Brillen, Unsere Beine wurden geschaffen, Hosen zu tragen, also tragen wir Hosen. (Geschrieben hundert Jahre vor Wallace). 1. A. R. Wallace (1895). Natural Selection and Tropical Nature. London: MacMillan._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
WallaceAR I Alfred Russell Wallace The Malay Archipelago London 2016 Gould I Stephen Jay Gould Der Daumen des Panda Frankfurt 2009 Gould II Stephen Jay Gould Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991 Gould III Stephen Jay Gould Illusion Fortschritt Frankfurt 2004 Gould IV Stephen Jay Gould Das Lächeln des Flamingos Basel 1989 |